Axel Gronen (Wortfilter.de) berichtet am 31.3. über die Einführung des umstrittenen "Reserve Price" bei eBay D und A.

Zunächst soll diese Funktion nur für die Kategorien Automobile, Spezielle Fahrzeuge, Boote und Flugzeuge eingeführt werden, außerdem noch in Business & Industrie. Deshalb ist der erneute Hinweis auf die fragwürdige Abzocke von Händlern mit der sog. Gebotsabschirmung viel brisanter in diesem Artikel:

Bei einer Gebotsabschirmung werden sehr hohe Gebote abgegeben und kurz vor Auktionsende zurückgezogen. Davon profitiert dann ein Bieter mit einem vergleichsweise niedrigen Gebot, der so teuere Ware zu einem lächerlich geringem Preis bekommt. Meinem Rechtsempfinden nach ist das Betrug - aber das sehen die Gerichte leider anders. So entschied das Landgericht Bonn gegen einen Verkäufer: Der musste sein Luxus-Cabrio für sage und schreibe 63 Euro abgeben!

Wie aber soll das in der Praxis funktionieren, frage ich mich? In der Bieterübersicht erscheint doch jeweils nur das aktuell vom Bietagenten ermittelte Höchstgebot. Was nützt es also, ein Scheingebot mit überhöhtem Preis abzugeben?

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Hallo Bernd,

mit diesem Beitrag hat Axel (wieder mal ?) bewiesen, dass sein Ruf mittlerweile besser ist als sein Handeln, leider.

Hier hat er doch wohl einiges verdreht; das wäre ihm früher nicht passiert.

Diese Gebotsabschirmung hat doch wohl eher 2 andere Gründe:

1.
Will man so herausfinden, wie hoch der zur Zeit Höchstbietende gehen würde, um nach einer Streichung des Abschirmgebotes ein neues Gebot knapp unter dem Maximalgebot des Bieters platzieren zu können.

2.
Kann man so die Funktion des Reserve-Preises illegal (künstlich) nutzen, in dem ein echter Bieter dieses Abschirmgebot erstmal überbieten muß.

Wo hier also der Punkt liegen soll, dass ein Bieter somit ein teures Produkt zu einem lächerlichen Preis bekommen soll bleibt mir verborgen.

Wie aber soll das in der Praxis funktionieren, frage ich mich? In der Bieterübersicht erscheint doch jeweils nur das aktuell vom Bietagenten ermittelte Höchstgebot. Was nützt es also, ein Scheingebot mit überhöhtem Preis abzugeben?

Das funktioniert schon, aber nicht so, wie Axel es darstellt. Es geht dann eher so, wie unter 1. beschrieben. In dem Moment, in dem der überhöhte Preis vom Verkäufer (mit Hilfe eines 2. Accounts) abgegeben wird, weiss der VK ja sofort, was der Höchstbieter zu bieten bereit ist. Zieht der VK sein Gebot dann zurück, steht zwar wieder nur das aktuelle Höchstgebot da, der VK kann aber anschließend entsprechend handeln (lassen).

Hallo Heinz-Gerwin,

so wie Du die Motive aus der Sicht des Verkäufers darstellst, verstehe ich es auch. Axel hingegen unterstellt es dem Käufer, der damit angeblich einen Dumpingpreis erzielen will - das verstehe ich zunächst nicht.

Deshalb habe ich mir den Artikel über den Autokauf für 63 Euro noch einmal durchgelesen - und jetzt kapiere ich es:

Wenn Du etwas günstig abschießen willst, brauchst Du mindestens 3 Accounts. Du bietest mit Account Nr. 1 EUR 12.000,00 und anschließend mit Account 2 Euro 11.990,00 - Fazit: Das Höchstgebot steht ab sofort für den Rest der Laufzeit auf 12.000,00 Euro - und da bietet keiner mehr mit. Du kannst mit Deinem Hauptaccount nun locker 63,00 Euro bieten

Kurz vor Auktionsende ziehst Du die beiden führenden Angebote zurück, und der Preis fällt wieder auf 63,00 Euro zurück.

Der Haken ist nur: Gebotsrücknahmen können nur 12 Stunden vor Auktionsende erfolgen. Und diese 12 Stunden sind die wichtigsten einer Auktion - schließlich bildet sich der Preis erst kurz vor Auktionsende.

Der Autokäufer hat mit seinen 63,- wohl großes Glück gehabt - oder sehe ich das falsch?

So habe ich das bisher nie gesehen; und auch noch nie etwas von gehört. Solche Methoden sind wohl von VK-Seite leider eher üblich.
Das Käufer mittlerweile auch so professionell denken, zumindest in einem entsprechend großem Rahmen, hätte sich doch nestimmt schon rumgesprochen, oder?

Was glaubst Du, warum ich das hier schreibe? Ein erkanntes Risiko ist nur ein halbes Risiko!

Denkt dran, liebe Buddysten, wenn irgendwann bei einem wertvollen Teil in Eurem Sortiment plötzlich die Gebote verdächtig hochschnellen!

So, und jetzt werde ich mal mein 10-Eurogebot für den Testarossa mit 65.000,00 Euro abschirmen...

Sollte doch machbar sein.
Du kennst bestimmt jemanden, der einen kennt, der einen kennt ....
Irgendwann lässt sich keine Beziehung zwischen den Bietern mehr nachvollziehen und keiner kan nachweisen, dass hier gemogelt wurde .
Ist natürlich fast zu einfach und bei entsprechend wertvollen Artikeln erschreckend.

normalerweise werden solche "Schnäppchen" (hochpreisige Artikel mit aktuell günstigem Preis) auf die BEOBACHTUNGSLISTE gesetzt um kurz vor dem Ende „zuzuschlagen“ wenn man aber solch eine Beobachtung anhand der aufgeführten Vorgehensweise „unterbindet“ – dann könnte es mit den 10,- EUR für den Spritschlucker schon hinhauen.

D.h. möglichst früh nach dem Einstellen hochpuschen damit alle das Interesse daran verlieren -

.. naja - also das mit den 3 Accounts lässt sich bei einem Auto schon bewerkstelligen - denn so etwas kauft man ja auch nicht von heut auf morgen - oder gar spontan.

Plaziert man die Angebote relativ frühzeitig, so wird kein anderer Kaufinteressent das Angebot beobachten oder mitbieten - und so bekommt auch keiner die Mail "beobachtete Auktion endet bald".

Ich mein wenn da ein paar "Käufer" so ein Spielchen relativ häufig treiben, ist es eine reine Zeitfrage, bis es funktioniert - wenn man das x-mal macht, und es 100 mal nicht klappt, weil das niedrige Gebot innerhalb der letzten 12 Stunden doch noch hochgegangen ist, na dann eben nicht - man hat ja kein Risiko.

OK

probieren geht über studieren, hat schon jemand das passende Angebot entdeckt möglichst frisch eingestellt ? bzw. wenn ein Zähler vorhanden ist dann mit niedrigstem Stand ?

auf denn Zeit ist Geld und davon soll der "Probanten"Verkäufer nicht viel bekommen -